Leopolds Töchter Gertrud und Margarete

 

Der Oberhofer Postmeister Carl Emil Stolberg und sein Arbeitskollege Ernst Paubel besuchten in ihrer Freizeit öfter das Cafe Hofmann und lernten dort die beiden Töchter von Leopold kennen und lieben – Carl heiratete 1917 Gertrud und Ernst die Margarete.

Die Ehepaare Paubel/Hofmann (Mitte) und Stolberg/Hofmann (rechts) vor dem Cafe Hofmann

Die beiden Ehepaare in der Berliner Wohnung der Paubels (links Ernst/Margarete, rechts Carl/Gertrud)

Am 8. Juli 1916 hielten sich Soldaten zu einer Übung in Oberhof auf. Gertrud unterstützte diese offensichtlich mit Verpflegung, siehe nachfolgende Fotos.

Carl und Gertrud hatten 2 Söhne, den 1919 geborenen Hans und den 1930 geborenen Eckhard. 1936 wurde Carl nach Neustadt/Orla versetzt, zwei Jahre später nach Zella-Mehlis. Nach dem Kriegsende und vor dem Einmarsch der Sowjets flüchtete die Familie Stolberg nach Mellrichstadt. Der Sohn Hans hielt sich im Oktober 1948 im Sowjet-Sektor von Berlin auf. Dort wurde er von einer Person angesprochen, weitere Personen eilten herbei, zerrten ihn in ein Auto und verschleppten ihn. Seit diesem Zeitpunkt wurde von ihm nichts mehr gesehen und gehört. Die Familie Stolberg zog dann nach Edemissen und 1952 nach Hannover. Eckhard heiratete 1962 und hat zwei Kinder (Doris, Hans-Joachim) und drei Enkel (Sophie, Moritz, Leopold).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Carl und Gertrud mit den Söhnen Hans und Eckhard

Ernst und Margarete, mittlerweile in Berlin-Oberschöneweide wohnhaft, wurden nach Kriegsende von den Sowjets in das NKWD-Lager Neubrandenburg verschleppt. Dort verstarben sie 1945 an Diphtherie bzw. Typhus. Der einzige Sohn Christian Paubel wird seit Februar 1945 vermisst und ist vermutlich bei Kämpfen im Osten gefallen.

 

 Die Tochter Anneliese

Die jüngste Tochter von Leopold, Anneliese, heiratete Werner Bolte. Sie lebten viele Jahre in Berlin-Mariendorf, bevor sie 1942/43 mit ihren beiden Kindern Christoph und Brigitte (später wurde noch ein Sohn Detlef geboren) Berlin wegen der Bombenangriffe verließ. Sie kamen bei ihrem Bruder Rudolf im Cafe in einem Fremdenzimmer unter, bevor sie ebenfalls 1945 vor den Sowjets flüchteten – zunächst nach Mellrichstadt, später nach Nürnberg und einige Jahre später nach Karlsruhe. Die Kinder Christoph (verstorben 2023) und Brigitte leben heute in einem Seniorenheim in Karlsruhe, der Sohn Detlef ist bereits verstorben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Werner und Anneliese mit Sohn Christoph

Anneliese stand offensichtlich in regem Kontakt mit ihrem Cousin Paul (der Sohn von Leopolds Bruder Emil). Einige Feldpostbriefe von ihm sind erhalten, zwei davon möchte ich hier exemplarisch zeigen.